Die Nationale Landwirtschaftskammer Ungarns (NAK) hat vor kurzem einen Bericht über den Stand des Gemüseanbaus im Land veröffentlicht.

Demnach konnte durch Investitionen in geschützte Anbaumethoden wie Gewächshäuser, Folientunnel oder zunehmend auch künstliches Wachstumslicht sowie Hydroponik bei einigen Produkten eine ganzjährige Verfügbarkeit sichergestellt werden, z.B. bei Paprika und Tomaten. Der Anbau von Tomaten in Gewächshäusern wurde um etwa 110 ha auf insgesamt 310 ha ausgeweitet. Insgesamt werden dadurch jährlich rund 150.000 t Tomaten erzeugt, die sich zu 75 % bis 80 % aus Strauchtomaten zusammensetzen, während der Rest aus Cherry- und Cocktailtomaten besteht. Die ungarischen Erzeuger können den heimischen Markt von April bis Oktober mit eigenen Cocktail- und Cherrytomaten versorgen, von April an ist Ungarn Selbstversorger bei Strauchtomaten. Das Produktionsvolumen steigt bis zu diesem Zeitpunkt so stark an, dass ein großer Teil der Überschüsse exportiert wird. Die ungarischen Tomatenexporte in die EU nehmen daher kontinuierlich zu und belaufen sich derzeit auf 14.000 t jährlich. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer betreiben die Landwirte in Ungarn auf einer Gesamtfläche von 3.090 ha geschützten Gemüseanbau. Von der Gewächshausanbaufläche entfallen 15 % auf klassische Gewächshäuser, 30 % auf beheizte Kunststoff-/Polytunnel und 55 % auf unbeheizte/kalte Tunnel.