Foto: vitals/AdobeStock

Foto: vitals/AdobeStock

Auch diesen Herbst und Winter wird der Granatapfel vom Handel stark beworben. In den vergangenen Jahren sind die Werbeaktionen für diese exotische Frucht deutlich gestiegen. Die Durchschnittspreise der vergangenen Woche zeigen sich leicht rückläufig.

Da im Winter, bis auf das reichhaltige Apfelangebot, nahezu jegliche Frischware aus deutscher Obstproduktion aus den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) verschwindet, liegt es nahe, die Lücken mit Exoten zu füllen. Eines dieser Produkte sind die Granatäpfel. Die Werbung der vergangenen fünf Jahre lag im Schnitt bei 200 Werbeanstößen und war sehr konstant. Die Spitze der Werbemaßnahmen läuft normalerweise zwischen den Kalenderwochen (KW) 40 bis 45. In den Vorjahren von 2018 bis 2020 lag die Werbespitze in Woche 42, in diesem Jahr verteilten sich die Werbeanstöße jedoch unregelmäßiger. In Woche 49 dieses Jahres wurden 23 Anzeigen geschaltet – das ist ein neuer Höchstwert.
Ein Grund dafür ist auch die verzögerte Ernte in der Türkei aufgrund von Frost während der Hauptblüte. Die Türkei ist für Deutschland der mit Abstand wichtigste Importeur. Im Jahr 2022 wurden rund 30 % der beworbenen Ware mit Herkunftsland Türkei angegeben. Die restliche Ware mit Herkunftsangabe kommt zum größten Teil aus Spanien (14%) und Peru (14%).

Dass der Granatapfel derzeit auf erhöhte Nachfrage stößt, verwundert nicht. Die Verbraucher zeigten in den Pandemiejahren 2020 und 2021 bereits ein größeres Interesse an gesunden Lebensmitteln. Hinzu kam noch, dass viele Influencer über die sozialen Medien die Vorteile der Frucht priesen, so dass am Markt eine hohe Nachfrage besteht. Das ruft auch eine Vielzahl an neuen Akteuren am Markt auf den Plan. Dies führte im Jahr 2022 zu Überbeständen am Weltmarkt. Der Verbraucher in Deutschland freut sich – denn die Preise im LEH für konventionelle Ware zeigten sich selbst in diesem Jahr sehr konstant. Der Durchschnittspreis der vergangenen 5 Jahre (von Woche 42 bis 49) lag bei 1,07 Euro pro Stück konventioneller Ware. Dieses Jahr waren es mit 1,08Euro nur marginal mehr. Der niedrigste Werbepreis liegt bei 0,69Cent statt wie in den Vorjahren 0,49 Cent. Der Höchstpreis pro Stück liegt bei 1,99 Euro, während am häufigsten mit einem Stückpreis von 0,99Euro geworben wurde. AMI