Foto: Heitmann

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Seit 2006 zeichnet ein Gremium jährlich eine alte Kartoffelsorte aus, um auf die Vielfalt aufmerksam zu machen. Ähnlich wie bei Äpfeln gibt es auch bei Kartoffeln sehr viel mehr Sorten als im Supermarkt angeboten werden. Rund 300 Kartoffelsorten werden in Deutschland noch angebaut, wie das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) mitteilte.

„Besonders im Ökolandbau sind die Kartoffelraritäten für den Verkauf im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt beliebt“, sagte KÖN-Geschäftsführerin Carolin Grieshop bei der Verkündung der Auszeichnung in Rosengarten im Landkreis Buchholz. Das KÖN ist seit vielen Jahren Mitglied im Gremium „Kartoffel des Jahres“. Der „Angeliter Tannenzapfen“, so die Mitteilung, sei eine echte Kartoffelrarität, die nur überlebt habe, weil sich die Bauern aus Angeln – eine Region zwischen Schleswig und Flensburg – über ein Anbauverbot vor dem Zweiten Weltkrieg hinweggesetzt hatten. Mehrfach in der rund 300jährigen Geschichte des deutschen Kartoffelanbaus wurde der Anbau alter Sorten verboten, um moderne Saatzucht zu fördern. Die „Kartoffel des Jahres 2023“ hat längliche Knollen, helles Fruchtfleisch und einen guten Geschmack. Ihre fingerartige Form und die tief liegenden Augen erinnern an einen Tannenzapfen und gaben ihr den Namen.