​Coöperatie Hoogstraten: Selbstfahrendes Fahrzeug transportiert Tomaten vom Erzeuger zur Versteigerung

Bisher habe man für diese Arbeit laut Tom Verdonck, Marketingleiter des Tomatenanbauerverbandes Tomeco, einen Gabelstapler mit Wagen verwendet. Die 235 m lange Strecke legte er zurück, ohne dabei öffentliche Straßen zu überqueren. Eine optimale Lösung sei das aber keineswegs gewesen.  

Ein Automatisierungsspezialist in der Nähe von Essen entwickelte daraufhin das AGV maßgeschneidert für die Gemüseerzeuger. Die Kombination aus Nutzung im Innen- und Außeneinsatz sei dabei einzigartig. Und so funktioniert das Ganze: Der AuTOMAAT dockt an der Sortieranlage an. Während er sich mit Strom auflädt, lädt er in der Zwischenzeit Paletten – acht an der Zahl. Dann fährt das Fahrzeug zum Gemüselager von Hoogstraten. Dort entlädt es sich selbst, bevor es zurückfährt und den Vorgang wiederholt. Das könne dann schon mal 30 Mal am Tag hin- und hergehen, wird Verdonck zitiert.

Einfach fahren wo er will kann das AGV jedoch nicht, zahlreiche Boden- und Sicherheitssensoren geben eine abgesteckte Route vor, die das Gefährt bei Gefahr auch sofort Anhalten lassen können. Dabei galt es auch einige sensible Befindlichkeiten auszumerzen, etwa die Reaktion bei überfliegenden Vögeln oder sich bewegenden Ästen, die ein sofortiges Anhalten zur Folge hatten. Auch wenn das AGV aktuell voll einsatzfähig sei, gebe es noch viel zu berücksichtigen. Das derzeitige kalte Wetter bereite dem Gefährt Schwierigkeiten, da z.B. die Heckklappe festgefroren sei. Auch die menschlichen Kollegen mussten sich erst an den „Neuen“ gewöhnen, der in etwaigen Gefahrenmomenten mit Pieptönen auf sich aufmerksam mache oder doch recht abrupt Bremse. Sollte die Testphase aber erfolgreich abgeschlossen werden, können sich der Erzeugerverband und die Coöperatie Hoogstraten durchaus vorstellen, weitere AGVs für andere Logistikaktivitäten einzusetzen, etwa für den Transport von Leergut von der Auktion zum Packhaus – bisher ein manueller Vorgang.