'Eine große Chance für das Verringern von Lebensmittelabfällen und Stickstoffeinsatz im Freilandgemüseanbau liegt bei vermeidbaren Verlusten entlang der Kette', erklärt Dr. Hendrik Führs, Leiter des LWK-Fachbereichs Beratung und Qualitätsmanagement im Gartenbau. Würden staatliche Standards angelegt, ließen sich viele Lebensmittel retten – mit Vorteilen für Produktion, Handel und Kundschaft.
Die Projektpartner untersuchen laut LWK zwei Aspekte anhand der Gemüsearten Kohlrabi, Brokkoli, Salat und Blumenkohl: Zum einen wird die Vermarktung des Gemüses nach staatlichen Qualitätsstandards erprobt und wissenschaftlich begleitet. Die Frage ist, inwieweit sich die Gewohnheiten der Verbraucher ändern lassen, wenn sie über die Konsequenzen höherer Standards informiert werden und gleichzeitig gezeigt bekommen, dass staatliche Qualitätskriterien ebenfalls gesundes und essbares Gemüse bedeuten. Sie haben keine Nachteile und können gleichzeitig beim Einkaufen etwas für die Umwelt tun. Zum anderen wird in Feldversuchen z.B. geprüft, auf wie viel Stickstoffdünger verzichtet werden kann, um weiterhin den staatlichen Anforderungen zu genügen und gleichzeitig die Akzeptanz der Verbraucher zu erhalten. Führs beschreibt: 'Durch die Aufnahme von Daten zur Produktion und Ernte auf dem Feld und im Betrieb wollen wir ermitteln, wie viel Abfall eingespart werden kann.' Das geplante Vorgehen könnte im LEH eine veränderte Aufmachung der Produkte zur Folge haben. In dem Projekt wird daher auch ermittelt, inwieweit die Kunden die neue Aufmachung annehmen und wie insgesamt ein Umdenken gefördert werden kann.