Foto: Heinz

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Bereits im Juni gab es das erste blaue Steinobst im LEH. Frostperioden im Frühjahr haben jedoch in einigen Anbauregionen dafür gesorgt, dass die Erntevolumen niedriger ausfallen, teilt Deutsches Obst und Gemüse mit.

Dennoch ist die Stimmung zuversichtlich. Anbauberater Markus Litterst, OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG: „Die neue Sorte Franzi wird in diesem Jahr zum ersten Mal Ertrag bringen. Sie zeichnet sich durch ein perfektes Zucker-Säure-Verhältnis aus, eignet sich zum Backen, ist aber auch als Snack zwischendurch sehr lecker. Ihr Fruchtfleisch ist goldgelb und saftig, die Schale tiefblau und beduftet.“ Judith Beicht, Marketingverantwortliche vom Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, erklärt: „Wir erwarten weniger Ernteertrag, bleiben aber positiv gestimmt. Unsere Zwetschgen haben bis Ende September Saison.“ Arthur Heinze, Vertriebsleiter Obst bei Landgard West, ergänzt: „Generell rechnen wir im Rheinland trotz dieses schwierigen Starts und der erschwerten Rahmenbedingungen mit einer guten Zwetschgen-Saison. So ist Katinka als frühe Sorte bereits vollständig vermarktet, Cakaks laufen bis Ende Juli, die Sorten Ortenauer, Auerbacher sowie deutsche Hauszwetschge folgen. Wir gehen davon aus, dass die Früchte bis Ende September im Handel verfügbar sind.“ Und Key Account Manager, Siegfried Frank von Obst vom Bodensee erklärt: „Allgemein steht bundesweit die Produktionsmenge von Zwetschgen hinter Äpfeln an zweiter Stelle. Für uns als Vermarkter ist das eine große Herausforderung, da innerhalb kürzester Zeit große Mengen bewegt werden müssen und das mit einer Ware deren Haltbarkeit sehr begrenzt ist.“
2019 konsumierten die deutschen Verbraucher mit mehr als 51.000 t frische Zwetschgen und Pflaumen fast 1 kg pro Kopf. Mehr als die Hälfte davon stammte aus heimischem Anbau – allem voran aus Baden-Württemberg (17.700 t), gefolgt von Rheinland-Pfalz (10.600 t) und Niedersachsen (5.000 t). Größter Beliebtheit erfreuen sich Pflaumen besonders in Nordrhein-Westfalen, auf das 24,7% der Einkaufsmenge entfällt. Dahinter folgen die Region Nordwest (18,6 %) und die Mitte Deutschlands (15,4 %). Auch im Zwetschgenverbrauch liegt Nordrhein-Westfalen mit 22,5 % der Einkaufsmenge vorn. Hier belegen allerdings Baden-Württemberg (17,2%) und Bayern gemeinsam mit der Region Nordwest (16 %) die Ränge 2 und 3, wie Daten der AMI zeigen.