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Die diesjährige Jahresversammlung des Deutschen Fruchthandelsverbandes (DFHV), zu der am 15. Juni rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Hamburg gekommen waren, war von lebhaften Diskussionen rund um das Thema Ernährungsstrategie geprägt. Dazu moderierte DFHV-Geschäftsführer Dr. Andreas Brügger die Diskussionsrunde „Vom Unternehmer zum Erzieher?’.

Als Repräsentanten für Produktion und Vermarktung forderten Rudi Behr (Behr AG) und Markus Schneider ( Frutania) einen verstädnisvolleren Umgang der politischen Entscheidungsträger mit den durch die Konsum- und Kostenkrise ohnehin schon stark belasteten Betrieben. Umso mehr, als die von der O+G-Branche angebotenen Produkte auch in preislicher Hinsicht kein Grund für die zunehmende Mangelernährung vor allem unter Kindern und Jugendlichen sein könnten. „Gemüse ist eines der billigsten Lebensmittel und kann nicht der Grund für die zunehmende Armut und Fehlernährung sein’, sagte Ruidi Behr. Markus Schneider warnte, dass die deutsche Produktion durch eine Anhebung des Mindestlohns vielfach akut bedroht sei. „Wir unterstützen die Ziele einer grundlegenden Ernährungswende, aber man muss sich einfach eingehender mit unserer alltäglichen Praxis beschäftigen, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.’ Insbesondere Betriebe mit hohem Anteil an Handarbeit seien zukünftig immer mehr gefährdet. Kritik wurde in Hamburg auch daran geäußert, dass die anvisierte Ernährungswende noch viel zu vage ausgestaltet sei. Es wurde auch die Sorge laut, dass die im Eckpunktepapier fixierten Inhalte gar keinen ergebnisoffenen Dialog mehr zuließen.

Die zweite Hälfte des offiziellen Teils der DFHV-Jahresversammlung war dem Thema Drogenschmuggel gewidmet, der laut den referierenden Ermittlern der Polizei viel größer ist als die Unternehmen und Unternehmer in der Fruchtbranche dies vermuten würden. Jährlich würden alleine in Europa 1.200 t Kokain beschlagnahmt, so die LKA-Beamten. m.s.

Lesen Sie mehr dazu demnächst im Fruchthandel Magazin.