Von Januar bis August 2023 hat der europäische Zoll 33 Sendungen mit Citrusfrüchten aus Südafrika abgefangen, die mit der Schwarzfleckenkrankheit (Phyllotactic Citricarpa) befallen waren. Gleichzeitig wurde bei vier Kontrollen der Falsche Apfelwickler (Thaumatotibia Leucotreta) in Mandarinen und Grapefruits, die ebenfalls aus Südafrika und Israel stammen, entdeckt.

Diese Schädlinge stellen ein erhebliches Risiko für die gesamte europäische Produktion dar und sollten die europäischen Behörden veranlassen, noch weitreichendere Maßnahmen zu ergreifen, mahnt Copa Cogeca an.

Seit Jahren gehen die gemeldeten Zahlen für das Abfangen von Partien von Citrusfrüchten mit Parasiten, die die europäischen Obstgärten kontaminieren könnten, insbesondere aus Südafrika, kaum oder gar nicht zurück, heißt es weiter. In der EU werden auf rund 600.000 ha Citrusfrüchte angebaut. Die gesamte Wirtschaft vieler Regionen hängt von der Lieferkette für Citrusfrüchte ab. Wenn diese Krankheiten in die EU eingeschleppt werden, wäre das eine Katastrophe, nicht nur für die Erzeuger, sondern auch für die gesamte Lieferkette, und es würde die Versorgung der Verbraucher mit Zitrusfrüchten gefährden.

Für Ramon Armengol, Präsident von Cogeca, ist die Situation klar: “Wir sind für den freien Handel, aber wir wollen keine Schädlinge in die EU einführen, die das Potenzial haben, alle unsere Obstgärten zu zerstören. Die Europäische Kommission ergreift Maßnahmen zur Förderung der Kältebehandlung bei der Einfuhr von Orangen, doch sollte dies, wie von der EFSA empfohlen, auch für die Einfuhr von Mandarinen und Pampelmusen vorgeschrieben werden.”

Plantagen müssen vor Schädlingsfunden geschützt werden.

Plantagen müssen vor Schädlingsfunden geschützt werden.

Image: Olaf Speier/AdobeStock

Zur Bekämpfung der Schwarzfleckenkrankheit fügte Ramon Armengol hinzu: “Wir bedauern einige Maßnahmen, die die EU bereits ergriffen hat, wie etwa die Zulassung von Citrusimporten mit Schwarzfleckenkrankheit für die Industrie. Das ist sehr riskant und gefährlich, denn wenn die infizierten Citrusfrüchte erst einmal in der EU sind, kann nichts mehr verhindern, dass sie weiter in den europäischen Binnenmarkt gelangen.”

Für Copa Cogeca ist die freiwillige Maßnahme Südafrikas, die Ausfuhren in die EU zu stoppen, sobald die Exportsaison beendet ist, nutzlos, da die Exporteure keine Citrusfrüchte mehr zu verschiffen haben. Es sei das siebte Mal, dass Südafrika diese Maßnahme ergreife, die, wie bereits zuvor festgestellt, zu nichts führen würde, so Copa Cogeca. Diese Maßnahme werde nur durchgeführt, um ein strengeres Vorgehen der EU zu vermeiden. Die Kommission solle sich nicht täuschen lassen und rasch handeln, um die europäische Pflanzengesundheit zu schützen.