Mehr als 450 Erzeuger, 70 Verpacker und 3 Zwischenhändler: Das sind die Mitglieder des Konsortiums der g.g.A.-Blutorange Arancia Rossa di Sicilia IGP. Es gibt ca. 6.500 ha, auf denen die IGP-Blutorangen angebaut werden - 1.000 ha davon sind dem ökologischen Anbau vorbehalten.

Für die diesjährige Kampagne werden rund 27.000 t Orangen der Arancia Rossa di Sicilia IGP zertifiziert und in den Handel gebracht, was einem Wert von etwa 40 Mio Euro entspricht. Eine bedeutende wirtschaftliche Größe für ein Produkt, das nur vier Monate im Jahr in den Regalen des LEH zu finden ist. “Wir haben unter schwierigen Bedingungen angebaut, bedingt durch die Trockenheit und den späten Kälteeinbruch, aber die Weisheit und Geduld unserer Mitarbeiter wurde schließlich belohnt, und der Beginn der Kampagne mit steigender Nachfrage und Konsum der Arancia Rossa IGP ist der Beweis dafür”, so Gerardo Diana, Präsident des Konsortiums.

Einsatz gegen Klima und Krankheiten

Ätna und Blutorangen - zwei Symbole Siziliens

Ätna und Blutorangen - zwei Symbole Siziliens

Image: Consorzio Arancia Rossa di Sicilia IGP

Zum Start der Kampagne könne man jedoch insgesamt noch nichts Eindeutiges sagen. Nach zögerlichem Verbrauch zu Beginn des Winters aufgrund zu warmer Temperaturen habe sich der Markt dank kalter Tage erholt, der Konsum liege jetzt gleichauf oder sogar etwas höher als im Vorjahr, so Diana in einem Interview mit ItaliafruitNews. Derzeit arbeite man mit Hochdruck an Neupflanzungen, um Pflanzenkrankheiten vorzubeugen, etwa dem Virus Tristeza. Ein neu gepflanzter Citrushain benötigt rund fünf Jahre bis zur Vollproduktion, doch was dann an diesen Pflanzen wächst, ist sicher gesund und von optimaler Größe. Außerdem werde man durch die Neupflanzungen die Verfügbarkeit der Blutorangen erweitern können. Dennoch sei man weiter beunruhigt, was das “Greening” der Citrusfrüchte angehe. Diese Krankheit sei zwar in Italien im Gegensatz zu anderen Produktionsländern noch nicht ausgebrochen, doch müsse man jetzt schon streng kontrollieren - vor allem auch bei Importen aus Ländern, in denen die Krankheit bereits präsent sei. Dabei werde aktuell noch nicht genug unternommen, betont Diana.

Wasser und Wettbewerb

Was die Herausforderungen des Klimawandels angehe, so habe man auf Seen und Wasserreservoirs zurückgreifen können, was jedoch auch zu hohen Energiekosten geführt habe. Doch die andauernde Trockenheit sei problematisch, weshalb man auch die Institutionen zur Hilfe aufgefordert habe, um Unterstützung bei der Modernisierung der Bewässerungssysteme zu erhalten, um die kostbare Ressource bestmöglich zu nutzen. Was Blutorangen aus anderen Produktionsgegenden betrifft, so erwarte er einen fairen Wettbewerb. “Soweit wir das feststellen konnten, haben die anderen Blutorangen einen sehr hohen Preis und einen Geschmack, der sich von unseren g.g.A.-Blutorangen unterscheidet”, zeigte Gerardo Diana sich im Gespräch mit ItaliaFruitNews ansonsten unbesorgt.

Weitere News aus Italien erfahren Sie im Italien-Special des Fruchthandel Magazins, das am 02. Februar 2024 erscheint und auch auf der FRUIT LOGISTICA erhältlich ist.