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Herbstzeit ist Kürbiszeit - die meist orangenen Leicht- bis Schwergewichte sind zwar genau genommen ein Fruchtgemüse, doch spätestens ab Oktober als Nachbarn von Möhren, Rüben und Kohl nicht aus den Regalen wegzudenken. Ganz im Sinne des Trends hat das französische Unternehmen Prince de Bretagne Mitte Oktober gemeinsam mit Enza Zaden Frankreich einen ganzen Tag dem Herbststar gewidmet und mit Akteuren der Kürbisbranche mögliche Hebel zur Ankurbelung des Konsums in Frankreich diskutiert, wie im französischen Magazin Végétable zu lesen ist.

Die Bretagne bot sich als größtes Kürbisanbaugebiet in Frankreich für das Treffen natürlich an. Besonders im Fokus ist dort der Hokkaidokürbis, der knapp die Hälfte der nationalen Produktion ausmache. Die Kürbisse aus der Bretagne zeichneten sich durch einen 'besonderen Geschmack aus, der 'auf einem höheren Niveau' liege, wird Marcel van Diemen, F&E-Leiter bei Enza Zaden Frankreich für das Kürbissortiment, zitiert. Nichtsdestotrotz sehe man sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber und im Markt gebe es deutlich Luft nach oben: Marc Kéranguéven, Kürbisproduzent und Präsident der zur Marke Prince de Bretagne gehörenden Erzeugergenossenschaft Sica Saint-Pol, sah die Rückeroberung des lokalen Marktes als genauso wichtig an wie die Erhöhung der Kauffrequenz sowie die Gewinnung neuer Konsumenten. Nur ein Drittel der Verbraucher greife zum Kürbis - bei Zucchini seien es hingegen 70 % der Haushalte. Zwar habe man den Verbrauch von 2017 bis verdoppeln können, doch Ziel sei, bis 2027 die Zahlen erneut zu verdoppeln, äußerte sich Hervé de Saint-Pierre, Direktor von Enza Zaden Frankreich. Schließlich sei Kürbis ideal für die moderne Ernährung geeignet, sei vegetarisch, glutenfrei, regional und oft bio. Als winterliches Comfortfood sei er bereits gut etabliert, aber genauso eigne er sich doch auch zum sommerlichen Grillabend, wird der Produktmanager für Kürbisse in Europa bei Enza Zaden, Simon Gilles, auf Végétable zitiert. Dabei gehe es auch darum, auf die Konsumenten einzugehen, ihnen Informationen z.B. zur Zubereitung der einzelnen Sorten zu liefern.

In Deutschland hingegen scheint das Interesse ungebrochen: Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden 2021 auf gut 4.800 ha mit 99.100 t stolze 14 % mehr Kürbisse geerntet als im Vorjahr. Das übertraf sogar das bisherige Rekordjahr 2017 (92.200 t). Auch in diesem Jahr gehe man von einer guten Ernte aus, auch wenn hitzebedingt die Früchte etwas kleiner ausfallen könnten, gibt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bekannt.