Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) rechnet in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Kartoffelproduktion. Wie die Vereinigung jetzt mitteilte, schätzt sie das Gesamtaufkommen an Früh- und Lagerkartoffeln in Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auf zusammen etwa 23 Mio t.

Das wären 1,3 Mio t mehr als im Vorjahr und entspräche dem Niveau von 2021. Die Anbaufläche beläuft sich dabei in diesem Jahr auf rund 518.900 ha, was ein Plus von 2,5 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Insgesamt sprach die Organisation von einem außergewöhnlichen und atypischen Jahr mit dem um drei Wochen verschobenen Pflanzbeginn. Die Wetterbedingungen im August hätten zwar die Ertragsaussichten stark verbessert, aber auch den Befall mit Falschem Mehltau „sehr hoch“ gehalten.

Nordwesteuropa: Kartoffelerzeuger erwarten durchschnittliche Erntemenge

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Die Kraut- und Knollenfäule hat der NEPG zufolge in diesem Jahr großen Einfluss auf den Kartoffelanbau in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Die Vereinigung spricht von einem „starken Befall der Knollen in einigen Gebieten“ und fordert, die Bedeutung der Knollenfäule „dringend“ zu evaluieren. Sie rät den Kartoffelerzeugern, ihre Parzellen genauestens zu kontrollieren und mit den Abnehmern über diese Problematik zu kommunizieren. Mit Blick auf den Markt geht die NEPG von einem höheren Bedarf der verarbeitenden Industrie aus. Dieser dürfte im NEPG-Gebiet um „mindestens“ 2 Mio t höher ausfallen als vor zwei Jahren, während die Produktion an Verarbeitungskartoffeln auf dem Niveau von 2021 erwartet wird. Verwiesen wird auf den Produktionsrückgang in Polen und Südeuropa.

Der Wettbewerb zwischen Industrie- und Exportkäufern werde wieder an der Tagesordnung sein, so die NEPG. Auch für die Zukunft ist ihr zufolge davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Kartoffelprodukten in Europa weiter zunimmt, und zwar jährlich um etwa 4 %.

AgE