Über die Zulassung von mit den neuen Züchtungstechniken erzeugten Pflanzensorten sollte anhand von Einzelfallprüfungen entschieden werden. Dafür hat sich das französische Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) ausgesprochen.

Gentechnik

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Image: Production Perig/AdobeStock

Am 6. März veröffentlichte die Behörde eine Stellungnahme zu den neuen Verfahren, die im Auftrag von Landwirtschafts- und Umweltministerium angefertigt worden war. Darin kommen die Fachleute zu dem Schluss, dass die gegenwärtigen Regeln für die Risikobewertung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) der Genomeditierung nur anteilig gerecht werden. Vorgeschlagen wird deshalb, eine Einzelfallprüfung einzuführen, die sich unter anderem an der eingesetzten biotechnologischen Methode und den Eigenschaften der Pflanzensorten orientieren soll. Einbezogen werden sollen alle möglichen potenziellen toxikologischen Auswirkungen sowie Aspekte wie Ernährung, Agronomie und Umweltschutz.

Nach eigenen Angaben hat die Behörde für die Risikobewertung der neuen Verfahren bereits einen Entscheidungsbaum entwickelt, der einen schrittweisen Ansatz ermöglichen soll. In Abhängigkeit vom Einzelfall könne entschieden werden, ob die bisherige Regulierung beibehalten werden solle oder eine erleichterte Zulassung erfolgen könne. Laut ANSES werden dabei wissenschaftliche Parameter der fraglichen Pflanzensorte mit den verfügbaren wissenschaftlichen Daten abgeglichen. Wenn eine genetische Veränderung bereits auf natürlichem oder vergleichbarem Wege erzeugt worden sei und kein Risiko identifiziert werde, könne die Risikobewertung vereinfacht werden.

Flankiert werden sollte das vorgeschlagene Zulassungssystem dem ANSES zufolge durch ein globales Monitoring von mit den neuen Verfahren erzeugten Pflanzensorten und den daraus erzeugten Produkten. Auf diese Art will die Behörde die Datenbasis erweitern, Wissenslücken schließen und auch die Märkte im Auge behalten. Für unabdingbar halten die französischen Fachleute nicht zuletzt, dass die Regulierung der neuen Züchtungstechniken innerhalb der EU harmonisiert wird. AgE