Die niederländischen Exporte von Agrargütern (primäre, unverarbeitete Güter und sekundäre, verarbeitete Güter) werden für 2023 auf 123,8 Mrd Euro geschätzt, was ein begrenztes Wachstum (1,6 %) gegenüber 2022 bedeutet. Die niederländischen Agrarimporte sanken im Jahr 2023 um 3,3 % auf 83,9 Mrd Euro, so Wageningen Unikversity & Research (WUR).

Der leicht gestiegene Exportwert im Jahr 2023 sei das Ergebnis eines geringeren Exportvolumens, aber eines stärkeren Anstiegs der Exportpreise. Das Importvolumen sei ebenfalls zurückgegangen, wobei dieser Rückgang stärker ausfiel als der Preisanstieg. Dies berichten Wageningen Economic Research (WUR) und Statistics Netherlands (CBS) auf der Grundlage einer gemeinsamen Untersuchung im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität (LNV).

Niederlande Agrarexportgüter

Niederlande Agrarexportgüter

Image: Wageningen Economic Research/CBS

Der Wert der niederländischen Exporte lasse sich in Waren niederländischer Herkunft (82,1 Mrd Euro) und Reexporte von im Ausland hergestellten landwirtschaftlichen Gütern (41,7 Mrd Euro) unterteilen. Ungefähr zwei Drittel der Agrargüterexporte seien also niederländische Erzeugnisse. Der Wert der niederländischen Exporte stieg um 3,6 %, während die Re-Exporte um 2 % zurückgingen. Bei den in den Niederlanden hergestellten Waren handele es sich um “Eigenerzeugnisse” oder um Produkte, die nach der Einfuhr erheblich verarbeitet wurden. Folglich sei diese Zahl auch ein Hinweis auf die Bedeutung der Nahrungsmittelindustrie in den Niederlanden. Bei den Re-Exporten handele es sich um unverarbeitete oder leicht verarbeitete Importe, die über die Niederlande in ein Drittland gelangen und vor allem Aufschluss darüber geben, welche Rolle die Niederlande bei der Lagerung von Lebensmitteln spielen.

Von den gesamten Warenexporten entfielen 52 % auf niederländische und 48 % auf ausländische Reexporte. Der Handelsüberschuss (Export-/Importwert) der niederländischen Agrargüter belief sich auf 39,9 Mrd Euro. Die meisten Agrarexporte im Jahr 2023 gehen, wie in den Vorjahren, in unsere Nachbarländer. Von den geschätzten Gesamtexporten wird fast ein Viertel nach Deutschland gehen. Belgien steht mit 12 % an zweiter Stelle. Die nächsten Hauptabnehmer sind Frankreich (9 %) und das Vereinigte Königreich (8 %). Im Jahr 2023 gehen 71 % des Gesamtexportwertes in die EU-27-Länder.

Milch und Eier (12 Mrd Euro), Zierpflanzenerzeugnisse (11,5 Mrd Euro), Fleisch (11,2 Mrd Euro), Kartoffeln und Gemüse (8,7 Mrd Euro) und Getränke (8,1 Mrd Euro) seien die wichtigsten Warengruppen bei den Ausfuhren. Auf die fünf wichtigsten Warengruppen entfallen fast 42 % des Gesamtwerts der Ausfuhren landwirtschaftlicher Erzeugnisse im Jahr 2023.

Gemessen am Wert stammen 60,7 % der Importe der Niederlande aus den Ländern der EU-27. Wie bei den Exporten seien auch hier die Nachbarländer am wichtigsten. Dies seien Deutschland (19 % Anteil), Belgien (fast 14 %) und Frankreich (6 %). China habe als Lieferant von Agrarerzeugnissen an Bedeutung verloren: Der Wert der Einfuhren ging um 24 % zurück. Natürliche Fette und Öle machen im Jahr 2023 mit 7,8 Mrd Euro den größten Anteil der niederländischen Importe aus, gefolgt von Obst (7,6 Mrd Euro).

Für 2023 werden die Ausfuhren von landwirtschaftlichen Gütern (oder tertiäre Agrarexporte) auf 12 Mrd Euro geschätzt, was einem Rückgang von 7% gegenüber 2022 (12,9 Mrd Euro) entspricht. Dieser Rückgang sei auf einen starken Rückgang des Exportwertes von Düngemitteln zurückzuführen. Vor allem die Preise für Düngemittel seien gesunken. Ohne diese Düngemittel als Teil der landwirtschaftlichen Güter wäre der Exportwert für diese Warengruppe um 6 % gestiegen. Daher seien die Ausfuhren nach Belgien (-24 %) und Frankreich (-18 %) stark zurückgegangen. Die Einfuhren von landwirtschaftlichen Gütern werden für 2023 ebenfalls auf 5,7 Mrd Euro geschätzt, 7 % weniger als 2022.