Foto: Fruitnet

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Im italienischen Piemont hat die Rivoira-Gruppe den Handelsstart für die neue Apfelmarke Sambóa verkündet. Unter dieser Marke finden sich drei Sorten: Luiza, Venice und Isadora. Die frühe, mittlere und späte Sorte, die allesamt am Baum reifen, sollen gemeinsam eine ganzjährige Verfügbarkeit der Sambóa-Äpfel gewährleisten, berichtet CEO Marco Rivoira anlässlich eines Tags der Offenen Tür im piemontesischen Verzuolo.

„Wir starten in die erste Handelssaison mit einigen Paletten Luiza-Äpfeln, die zu Großhändlern nach Rom, Bologna und Madrid gesendet werden, um erste Reaktionen der Konsumenten zu bekommen“, erklärt Rivoira. Weitere 200 t Venice sowie 80 t Isadora werden in den nächsten Monaten folgen.

Nachdem das Sambóa-Projekt auf der Fruit Logistica, der Weltleitmesse der Obst- und Gemüsebranche in Berlin, vorgestellt wurde, steht nun die nächste Phase bevor: Weltweit soll ein Netzwerk an Erzeuger-Partnern geschaffen werden, durch die Sambóa-Äpfel ganzjährig mit jeweils regionalem Ursprung verfügbar gemacht werden. „Die drei Sorten haben genau die richtigen Charakteristika, um die Marke zum Erfolg zu führen', ist Gerhard Dichgans, weltweiter Projektmanager für Sambóa, überzeugt. Die Äpfel könnten ein völlig neues, supersüßes Segment in die Produktgruppe einführen, was ideal zu den Verbraucherpräferenzen in Europa und darüber hinaus passe. Die drei Sorten wiesen nicht nur eine ähnliches und „außergewöhnliches' Fruchtfleisch und Geschmacksprofil auf, sondern hätten zudem eine sehr gute Produktionsleistung. Sie seien widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und benötigten keine tiefen winterlichen Temperaturen. Ihre robuste Schale sei auf wärmere Klimazonen abgestimmt, das Erntefenster sei groß – man spreche hier über einen Monat, verglichen mit ca. 10 Tagen bei einem Gala – und die Lagerfähigkeit und das Shelf life lang. Dies helfe besonders bei zwei Herausforderungen im Anbau, dem Klimawandel sowie der knappen Verfügbarkeit von Arbeitskräften, so Dichgans. Gerade in diesem Sommer sei die Ernte relativ unbeschadet durch die Hitzewelle gekommen, ein Zeichen, dass Sambóa-Äpfel eine nachhaltige Lösung für Erzeuger darstellen könnte. „Wenn wir uns die extremen Temperaturen im Sommer ansehen und sehen, wie sehr viele Standardsorten darunter gelitten haben, was sich durch schlechte Qualitäten und kurze Lagerzeiten gezeigt hat, dann sind wir umso überzeugter von der Produktionsperformance unserer ‚drei Schwestern‘“, betonte Dichgans.

Für die Qualität der Äpfel garantiert ein Konzept, das die Reife am Baum überwacht, inklusive strenger Parameter, die neben der Färbung auch die Größe, gesamte Erntemenge, aber auch den Zucker- und Stärkegehalt beinhalten. Zudem wird die Ernte in der neuen Saison durch das unabhängige Prüfunternehmen „Bureau Veritas“ zertifiziert, das die Einhaltung der strikten Qualitätskriterien überwacht und somit zusätzlich sicherstellen soll, dass jede Frucht die Erwartungen der Verbraucher erfüllt. „Die Baumreife ist ein wichtiger Teil unseres Markenkonzepts“, erklärt Rivoira. „Studien haben gezeigt, dass die Konsumenten 70 % der gekauften Äpfel als nicht zufriedenstellend empfinden. Unsere Mission ist es, dass sie jeden Tag, das ganze Jahr über, eine hervorragende Frucht genießen können“, so der CEO.

Derzeit sind bereits 125.000 Bäume mit Sambóa-Äpfeln gepflanzt. Bis 2024 soll die Anbaufläche auf 200 ha anwachsen. Bis 2036 liegt das weltweite Ziel bei 4.000 ha. Erste Testpflanzungen haben bereits in Chile und Südafrika begonnen, nächste sind für Australien, Neuseeland sowie die USA geplant, sobald die Pflanzen die Quarantänephase hinter sich haben. „Bei der Entwicklung von Sambóa hatten wir Märkte wie Asien oder Nahost im Hinterkopf, da alle drei Sorten auch den Anforderungen asiatischer Konsumenten entsprechen“, verrät Rivoira. Etwa zwei Drittel ihrer Äpfel werden außerhalb Europas vermarktet, ergänzt er. Die Marke Sambóa sei bereits in den wichtigsten Märkten registriert.

Dennoch bleibe das Hauptaugenmerk zunächst der Europäische Markt. Für die nächste Saison rechne man mit 1.200 - 1.500 t Ware, die dann in Deutschland, Skandinavien und weiteren europäischen Märkten verkauft werden solle, bevor die Mengen auch für weitere Länder ausreichend seien. Von Erzeugerseite habe man bereits große Resonanz erhalten, berichtet Rivoira, weshalb er davon ausgehe, dass sowohl Handel als auch Verbraucher ähnlich gutes Interesse beweisen würden. „Unser Konzept der Baumreife bei Sambóa garantiert ganzjährig optimale Qualität - das ist unsere Verpflichtung gegenüber den Verbrauchern“, so Marco Rivoira abschließend.