Foto: Versuchszentrum Laimburg

Foto: Versuchszentrum Laimburg

Klimawandel, Wasserknappheit, Diversifizierung und Digitalisierung gehören zu den Herausforderungen, denen sich die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung in den kommenden Jahren stellen muss. Am 25. Juli hat Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, daher das Schwerpunktprogramm für die Forschungstätigkeiten bis 2030 vorgestellt.

Erarbeitet wurde das Programm gemeinsam mit Vertretern der Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung sowie den Expertinnen und Experten des Wissenschaftlichen Beirats, wie das Versuchszentrum mitteilt. Berücksichtigt habe man dabei sowohl regionale als europäische Nachhaltigkeitsziele, etwa des Green Deal. „Wir haben jene Herausforderungen und brennenden Fragen identifiziert, für die wir mit unserer Versuchstätigkeit und Forschung neue Lösungsansätze entwickeln wollen. Unser Ziel ist es, damit die landwirtschaftlichen und lebensmittelverarbeitenden Betriebe für die Zukunft zu rüsten“, so Oberhuber. Als erstes Schwerpunktthema wurden nachhaltige und resiliente Anbausysteme identifiziert, wozu eine Weiterentwicklung und Untersuchung des Anbaus, der Düngung, des Pflanzenschutzes und der Verarbeitung zähle. Ziel sei eine ressourcenschonende, nachhaltige und bedarfsgerechte Bewirtschaftung, die das „vorhandene Potenzial der Natur“ erschließe, so Oberhuber. Digitale Innovation und smarte Technologien, inklusive der praktischen Umsetzung und innovativen Züchtungsmethoden, war zweites Schwerpunktthema, mit dem die Branche „smart und fit für die Zukunft“ werden solle.

An dritter Stelle präsentierte der Direktor die klimaneutrale Landwirtschaft, bei der man zu klimafreundlicheren Anbau- und Verarbeitungsmethoden forschen wolle, z.B. bei neuen Sorten und Anbaumethoden mit geringerem Klima-Footprint. Auch Grünflächen als CO2-Senken seien Teil dieses Punktes. Qualität und Gesundheit der Lebensmittel sind im Fokus des vierten Schwerpunkts, bei dem bspw. neue Methoden der Qualitätssicherung vom Anbau bis zur Lagerung untersucht würden. Als fünften und letzten Forschungsschwerpunkt nannte Oberhuber die Diversifizierung der Produktion, die Förderung qualitativ hochwertiger Erzeugnisse aus der Region sowie eine (über-)regionale Kreislaufwirtschaft, in der Abfall- und Nebenprodukte verwerten werden könnten. „Mit seinem zehnjährigen Forschungsschwerpunktprogramm ist das Versuchszentrum Laimburg auch aktiver Teil der Strategie „LandWIRtschaft 2030“ und trägt damit zu einem gesamtstrategischen Ansatz bei, der zur Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen dieses Sektors in den kommenden Jahren notwendig ist“, zeigte sich Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler erfreut.