Foto: Asociafruit

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Nach Information von Asociafruit, Branchenverband für andalusisches Obst und Gemüse, beginnt in diesen Tagen die Ernte von Frühkartoffeln, die überwiegend in Sevilla, aber auch in Córdoba, Cádiz und Huelva angebaut werden. Zusammen mit der Produktion aus Cartagena/Murcia sind sie die ersten europäischen Frühkartoffeln, die in erheblichen Mengen auf die Märkte kommen.

Sie vervollständigen die alterntigen Bestände, überwiegend französischer Herkunft. Die starken Fröste der vergangenen Wochen in ganz Europa werden sich auf den Erntebeginn auswirken. Deswegen erwartet die Branche, dass die spanische Exportsaison einige Tage später beginnen aber etwas länger laufen wird. Andalusiche Frühkartoffel werden zu 70 % auf den europäischen Märkten verkauft, wobei Deutschland der größte Abnehmer ist.
Nach offiziellen Angaben des Landwirtschaftsministeriums von Sevilla werden in dieser Provinz auf einer Fläche von 4.000 ha Frühkartoffeln angebaut. Die gesamte andalusische Fläche (Sevilla, Cádiz, Huelva, Málaga und Córdoba) liegt bei ca. 7.000 ha.

Der Kartoffelanbau in Andalusien ist in den vergangenen 25 Jahren in derselben Größenordnung wie in ganz Spanien deutlich zurückgegangen. Waren es 1992 noch 257.000 ha sind es aktuell nur noch 60.000 ha. Das ist eine Reduzierung von 77 %. Im Fall von Andalusien fiel die Fläche von 23.500 ha in 2004 auf kaum über 9.000 ha in 2021. Dieser Produktionsrückgang hat direkte Auswirkungen auf das Beschäftigungsvolumen und bedeutet den Verlust von über 33.000 festen Arbeitsplätzen in den vergangenen 25 Jahren.

Die immer kleiner werdende spanische Produktion wurde im gleichen Verhältnis durch den Anstieg der Importe von französischen Lagerkartoffeln kompensiert. Das EU-Verbot der Verwendung des Wirkstoffs Chloroprophan-CIP, ein für die Kühlhauslagerung notwendiges Keimschutzmittel, die geringere Effizienz und höhere Kosten der derzeitig verfügbaren technischen Alternativen, sollten eine Änderung dieses Trends begünstigen. „Die veränderte Ausrichtung der großen Einzelhandelsketten, die in den vergangenen Jahren auf neue, frische und lokale Kartoffeln setzen, sowie das vorher erwänte Argument CIPC sind Faktoren, die für neue Kartoffeln sprechen und eine erneute Expansion dieser Kultur in Andalusien und im übrigen Spanien begünstigen sollten“, erklärte Marcos Román, Präsident Sektor Kartoffeln von Asociafruit. Asociafruit/ds