Der belgischen Forscherin Evelien Waegneer ist es im Rahmen eines Projektes der KU Leuven und des Forschungsinstitutes ILVO gelungen, bis zu 15 % mehr Inulin, ein natürlich vorkommender Ballaststoff, aus Chicorée zu extrahieren. 

Mit Hilfe der CRISPR-Cas-Technik, gelang es der Doktorandin, bestimmte Gene in einzelnen Chicorée-Pflanzen präzise zu verändern, so dass die Pflanze potenziell haploide Eigenschaften besitzt. Eine haploide Pflanze besitzt nur einen Chromosomensatz anstelle von zwei, was es der Pflanze ermöglicht, durch Chromosomen-Verdoppelung eine sogenannte Inzuchtlinie zu erzeugen, die wiederum nach einer Kreuzung einen 15-prozentigen Anstieg des Inulins in der Wurzel aufweisen kann. Die Fasern sind eine beliebte Zutat in vielen Lebensmitteln, da sie Zucker und Fett ersetzen können und erfreuen sich daher einer steigenden internationalen Nachfrage.

Für große Lieferländer wie Belgien könnte dies also eine aussichtsreiche Chance sein, heißt es in einem Bericht des Agrarinformationsdienstes vilt.be. Die CRISPR-Cas-Technik bietet aus Sicht großer Teile der Wissenschaft und der Pflanzenzüchtung zahlreiche Zukunfztschancen, sie wird aber immer noch ausgesprochen kontrovers diskutiert. Das EU-Parlament hatte Anfang dieses Jahres abgestimmt, eine knappe Mehrheit sprach sich dabei für größere Freiheit in der Nutzung genom-editierender Methoden aus.