Die Orangenbauern schlagen Alarm. Bei Lieferungen aus Südafrika wurde die Schwarzfleckenkrankheit so häufig festgestellt wie noch nie zuvor.

Nach den spanischen schlagen jetzt auch die italienischen Orangenbauern Alarm. Anlass sind die Lieferungen von Citrusfrüchten aus Südafrika, bei denen mehrfach die Schwarzfleckenkrankheit (Citrus Black Spot - CBS) festgestellt wurde. Wie der Präsident des Consorzio Arancia Rossa di Sicilia, Gerardo Diana, unter Berufung auf das Portal Europhyt-Traces feststellte, wurde in den vergangenen Monaten bei 51 aus Südafrika kommenden Partien von Citrusfrüchten die CBS nachgewiesen. So viele Fälle habe es bislang noch nie gegeben, erklärte Diana. Er forderte die EU zu strengeren Einfuhrregelungen auf. Die italienischen Orangenbauern befürchten ein Desaster, wie im Fall des Feuerbakteriums Xylella bei den Olivenbäumen in Apulien. Ihre Besorgnis hat stark zugenommen, weil es sich bei den 13 im Oktober bei Einfuhren aus Südafrika festgestellten Infektionen allein um zwölf Partien von Orangen handelte. Für die italienischen Erzeuger ist das ein klarer Beleg dafür, dass den Versprechen der südafrikanischen Exporteure nicht zwingend Glauben geschenkt werden sollte. Diese hatten nämlich gegenüber Brüssel zugesagt, nur Citrusfrüchte aus Gebieten zu exportieren, die frei von der Schwarzfleckenkrankheit sind.

Kältebehandlung vorschreiben

Die stellvertretende Vorsitzende des Konsortiums, Elena Albertini, appellierte an die EU-Kommission, für Citrusfrüchte, die von außerhalb der EU kommen, zwingend eine Kältebehandlung vorzuschreiben. Diese phytosanitäre Maßnahme sei beispielsweise auch schon seit Längerem Pflicht bei der Ausfuhr von EU-Zitrusfrüchten in die USA, nach China und Japan, stellte Albertini fest. Jetzt sei es an Brüssel, sie auch für sämtliche solcher Einfuhren in die EU zu verlangen. Es müsse alles unternommen werden, damit die Citrus-Schwarzfleckenkrankheit nicht nach Europa eingeschleppt werde. AgE