Wie können Bio-Lebensmittel zu einem festen Bestandteil der Speisepläne in kommunalen Verpflegungseinrichtungen werden? Diese Frage stand am 19. Juni 2023 im Zentrum eines Vernetzungsworkshops, für den die Initiative „BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit der Stadt Castrop-Rauxel Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Küchen an einen Tisch holte.

Durch Impulsvorträge und eine moderierte Talkrunde wurden kommunale Entwicklungen in der Region sowie Möglichkeiten einer nachhaltigen Schulverpflegung und ihrer Einbettung in eine übergreifende Ernährungsstrategie vorgestellt. Innerhalb der Diskussionsforen widmeten sich die Beteiligten der Frage, welche notwendigen Schritte in Castrop-Rauxel gegangen werden müssen, um zum einen Qualitätskriterien im Vergabeverfahren zu verankern und zum anderen den Wünschen der Gäste und den Möglichkeiten der Küche nachzukommen. Regina Kleff, Erste Beigeordnete für Jugend, Schule und Soziales der Stadt Castrop-Rauxel, lobte in ihrer Eröffnungsrede die gemeinschaftliche Motivation der Teilnehmenden, zusammen an Lösungen für die kommunale Außer-Haus-Verpflegung zu arbeiten. Erste Impulse für diesen Schritt hatte die Stadt im Rahmen einer BioBitte-Veranstaltung im Mai 2022 erhalten. Im anknüpfenden Vernetzungsworkshop diskutierten die Teilnehmenden nun, wie die Entwicklung einer nachhaltigen Verpflegungsstrategie mit dem Einsatz von Bio-Lebensmitteln weiter vorangetrieben werden kann.

Schülerbeteiligung verdeutlicht Trends

Initiative „BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“

Initiative „BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“

Image: rebional

Wie wertvoll die Unterstützung der Gäste auf dem Weg zu mehr Bio sein kann, zeigte die Beteiligung des Kinder- und Jugendparlaments Castrop-Rauxel (KiJuPa). Schülerinnen und Schüler stellten in der Veranstaltung ihre Wünsche für ein ausgewogenes und nachhaltiges Schulessen vor, die sie in einem vorangegangenen Workshop gesammelt hatten. Giulia Nentwig vom BioBitte-Regionalpartner a’verdis begleitete den Austausch der Kinder und Jugendlichen aus Castrop-Rauxel und stellte fest: „Einmal mehr zeigt sich: Bio ist nicht nur umweltverträglich und ressourcenschonend, sondern erfreut sich auch bei jungen Gästen immer größerer Beliebtheit.“ In einer anschließenden Talkrunde diskutierte Alessa Heuser vom Umweltamt der Stadt Dortmund die Chancen für Kommunen, den Einsatz von ökologisch erzeugten Lebensmitteln zur erfolgreichen Praxis zu machen und damit einen wichtigen Baustein für die angestrebte Ernährungswende umzusetzen. Dennis Marlinghaus brachte dabei die Perspektive des Herdecker Catering-Unternehmens Rebional ein. Der biologisch und regional aufgestellte Caterer betreibt seit 2021 eine Großküche in Castrop-Rauxel und arbeitet mit der Stadt in der Verpflegung von drei weiterführenden Schulen zusammen.

 Diskussionen und der nächste Schritt

Fortgeführt wurde die Diskussion in zwei Foren. So tauschten sich die Teilnehmenden zu den Wünschen und Herausforderungen wichtiger Anspruchsgruppen wie den Küchen aber auch den Gästen aus. Ein zweites Forum diskutierte die Rolle von Politik, Verwaltung und Küchenbetrieben auf dem Weg zu einer nachhaltigen Beschaffung. Als Mitveranstalterin zog Jennifer Podraza, Abteilungsleiterin Offene Ganztagsschule und Schulsozialarbeit bei der Stadt Castrop-Rauxel, ein positives Resümee: „Mithilfe des BioBitte-Vernetzungsworkshops haben wir die Verantwortlichen unserer kommunalen Außer-Haus-Verpflegung zusammenbringen können, um den nächsten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Schulverpflegung zu gehen. Die Veranstaltung hat noch einmal verdeutlicht, warum der Einsatz von Bio-Lebensmitteln bei der Entwicklung unser Verpflegungsstrategie einen großen Stellenwert hat.“