Künftig werden im Internationalen Saatguttresor in Spitzbergen auch Gemüsesorten aus dem Rheinland eingelagert. 

Erstmals wird jetzt Saatgut rheinischer Gemüsesorten im Internationalen Saatguttresor in Spitzbergen eingelagert. Dort liegen bekanntlich Samen von Nahrungspflanzen aus der ganzen Welt dauerhaft bei Minus 18 Grad Celsius. Wie die Universität Bonn mitteilte, übergab der Direktor der Botanischen Gärten, Prof. Maximilian Weigend, das Saatgut der rheinischen Gemüsesorten an den Geschäftsführenden Direktor des Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt, Dr. Stefan Schmitz. Auf dem Weg nach Norwegen ist laut Hochschulangaben Saatgut der Schalenerbse „Kleine Rheinländerin”, der Wirsingkohl „Bonner Advent”, die Tomate „Bonner Beste” oder der Feldsalat „Kölner Palm”. Zudem werden künftig Samen des Spinats „Rheinischer Riese”, der Gurkensorte „Vorgebirgstrauben” sowie der drei Kopfsalatsorten „Bonner Bester”, „Rheingold” und „Rhenania” in Spitzbergen gelagert.

Erhalt und Vermehrung regionaltypischer Sorten

Im Nutzpflanzengarten der Universität Bonn erhalten und vermehren die Mitarbeiter laut Hochschulangaben seit vielen Jahren typische Sorten aus dem Rheinland. Die Gemüsesorten würden im Nutzpflanzengarten angebaut und das Saatgut werde an interessierte Besucher abgegeben. Bei Veranstaltungen und Ausstellungen erhielten Besucher regelmäßig Informationen dazu. Wichtig sei zudem die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wie dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, so die Hochschule. Aktuell gebe es im Nutzpflanzengarten rund 25 verschiedene Gemüsesorten in Erhaltungskultur.

Der Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt

Der Global Crop Diversity Trust ist eine unabhängige, internationale Organisation mit Sitz in Bonn, die auf der Grundlage des Internationalen Vertrages über pflanzengenetische Ressourcen die genetische Vielfalt von Kulturpflanzen bewahrt und verfügbar hält. Der Tresor ist somit eine Art Sicherheitskopie für Saatgut aus Genbanken vieler Regionen weltweit. AgE