Nach einer von der Agrarorganisation La Unió Llauradora durchgeführten Analyse aller valencianischen Anbaugebiete geht die erste Schätzung der Citruskampagne 2023/24 im Land Valencia von einer Produktion in Höhe von 2,8 Mio t Citrusfrüchte aus.

Das wären 2 % weniger als in der Saison 2022/23, und bereits die fünfte Kampagne mit einer unterdurchschnittlichen Ernte. Die Zahlen  für ganz Spanien von unter 5,8 Mio t deuten ebenfalls auf einen Produktionsrückgang hin.

Nach Sorten sticht der Produktionsrückgang bei den kleinen Citrusfrüchten hervor (Mandarinen und Clementinen), während die Orangenmengen gegenüber der Vorsaison stabil bleiben dürften und bei Zitronen und Grapefruits mit einem Anstieg zu rechnen ist.

Dieser Rückgang der Produktionskapazität ist der Unió Llauradora zufolge auf mehrere Faktoren zurückzuführen, u.a. auf die Verkettung verschiedener ungünstiger Wetterbedingungen am Winterende und im Frühjahr dieses Jahres. Die hohen Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit im März und April erschwerten den Fruchtansatz und verursachten einen massiven Fruchtabfall.

Weitere Faktoren sind die niedrigen vermarktbaren Mengen u.a. aufgrund von Schädlingsbefall, der Tatsache, dass ein großer Teil der Anbaufläche aus alten ertragsschwachen Bäumen besteht, und schließlich die zunehmende Aufgabe von Fincas durch die geringe Rentabilität der vergangenen Jahre.  Die derzeitige Produktionsrealität der valencianischen Citrusproduzenten besteht darin,  dass es für sie immer schwieriger wird, optimale Erträge zu erzielen. Nach Ansicht der Agrarorganisation sind eine gute Pflanzengesundheit und eine effiziente Schädlingsbekämpfung unabdingbar, um den Ausfall von nicht vermarktbaren Früchten durch Schädlingsbefall zu vermeiden. All diese Faktoren, sowie der unverhältnismäßige Anstieg der Produktionskosten (Strom, Düngemittel, Diesel, Lohnkosten, Pflanzenschutzbehandlungen usw.) haben in den vergangenen Jahren zu einer progressiven Dekapitalisierung der Citrusproduzenten geführt.

La Unió Llauradora: “Mit einer ähnlichen Produktion wie in der Saison 2022/23 und einem Defizit an Früchten zu bestimmten Zeiten wird es ein knappes Angebot geben. Das müsste sich in Form von guten und stabilen Preisen im Ursprungsland auswirken, vorausgesetzt dass sich die Nachfrage in einem normalen Rahmen bewegt.” La Unió Llauradora/d.s.

Citrus

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Image: La Unió Llauradora