Foto: ExQuisine/AdobeStock

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Der milde Winter und die sonnige Phase in der ersten Märzhälfte führen zu einem frühen Start der Spargelsaison 2022. Aktuell erwarten die Erzeugerinnen und Erzeuger in warmen Regionen Deutschlands bereits Ende März nennenswertere Mengen des Edelgemüses. Doch müssen Spargelliebhaberinnen und -liebhaber auch in dieser Saison aufgrund der starken Kostensteigerungen mit höheren Preisen rechnen, so der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).

„Der extreme Preisanstieg bei Rohstoffen und Produktionsmitteln sowie die hohen Lohnkostensteigerungen sind eine große Herausforderung für die Branche. Viele Anpassungen zur Kostenreduktion, bspw. durch Mechanisierung, wurden bereits vorgenommen. Auch die Qualitäten und Erträge der Sorten sind auf einem sehr hohen Niveau. Es wird also sehr guten Spargel schon vor Ostern geben, aber zu einem etwas höheren Preis“, betont Simon Schumacher, Vorstandsvorsitzender des VSSE.
Spargelexperte Dr. Ludger Aldenhoff resümiert mit Blick auf den zurückliegenden Winter und das Spargelwachstum: „Die Saison startet nun allmählich, da die Tage sonnig und relativ warm sind, aber die Temperaturen in den Nächten noch stark sinken. Zu Ostern wird ausreichend Spargel am Markt sein. Im Mai und Juni sind keine sehr hohen Erntemengen zu erwarten, da der vergangenen Sommer in Deutschland kein warmer und sonniger, und der Herbst zu trocken war.“

Auch die Spargelbranche ist von den extrem steigenden Preisen bei Rohstoffen und Produktionsmitteln sowie Lohnsteigerungen und Mehrausgaben für Infektionsschutz stark betroffen, sodass die Preise für die Spargelstangen auch in dieser Saison angehoben werden müssen.
Michael Koch, Bereichsleiter Gartenbau und Spargelmarkt-Experte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI): „Die unsicheren Zeiten und starke Preissteigerungen beunruhigen die Konsumenten. Dennoch sind die Bedingungen für den Start der Spargelsaison gut: Die Lust auf Frühlingsprodukte ist spürbar im Markt vorhanden. Die Folienabdeckung der Spargeldämme wird funktionieren, sodass keine massiven Einschnitte bei den Erntemengen zu erwarten sind.' Spargelanbauer erzeugen, entsprechend der wachsenden Nachfrage, zunehmend auch Grünspargel, der über den Minitunnel verfrüht wird, sodass er den Kundinnen und Kunden inländisch zeitgleich mit dem weißen Spargel zur Verfügung stehen wird. „Hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. In Süddeutschland macht der Grünspargel mittlerweile gut 10 % des Anbaus aus“, erklärt Dr. Aldenhoff.