Foto: TristanBM/AdobeStock

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Nach den Schätzungen der Obstberichterstatterinnen und -berichterstatter des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg konnten 2022 auf einer Baumobstfläche von 17.600 ha rund 429.000 t Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen/Renekloden und Zwetschgen/Pflaumen geerntet werden. Im Vergleich zum vergangenen Jahr profitierten alle relevanten Obstarten.

Darunter entfällt der größte Anteil mit 374.400 t (+9 %) auf den Apfel, dessen Anbauschwerpunkt am Bodensee liegt. Gut ein Drittel der Apfelernte wird durch nur drei Hauptsorten, nämlich Elstar (54.400 t), Gala (43.000 t) und Jonagold (31.500 t) abgedeckt. Die höchsten Flächenerträge erzielten die Sorte Kanzi (42,3 t/ha) dicht gefolgt von Jonaprince (42 t/ha). Pinova, der noch vor zwei Jahren den höchsten Flächenertrag lieferte, liegt dieses Jahr auf Platz drei (36,7 t/ha) und Braeburn folgt auf Platz vier (36,3 t/ha). Im Durchschnitt erzielten alle Apfelsorten einen Ertrag von 32,3 t/ha, das sind 13 % mehr als im vergangenen Jahr und knapp 14 % mehr als im sechsjährigen Mittel. Der kleinere Kernobstpartner Birne lag mit durchschnittlich 17,6 t/ha leicht über dem Niveau des Vorjahres (+8 %). Insgesamt wurden rund 15.200 t (+10 %) Birnen gepflückt.

Vor allem Süßkirschen konnten ihren Ertrag und ihre Erntemenge im Gegensatz zu 2021 vergrößern. Bei einem Durchschnittsertrag von 7,1 t/ha (+55 %) konnten insgesamt 18.300 t (+46 %) geerntet werden. Auch im Vergleich mit dem sechsjährigen Mittel konnte der Ertrag um 17 % erhöht werden. In Summe wurden 41 % der Süßkirschen zum Frischverzehr und 55 % als Brenn- und Schüttelkirschen geerntet, wobei die meisten Kirschbäume im Ortenaukreis stehen. Bei den Sauerkirschen war mit 4,9 t/ha der Ertrag zwar um 29 % höher als im Vorjahr, das sechsjährige Mittel von 7,6 t wurde jedoch um 35 % unterschritten. Die Ursache war laut Berichterstatterinnen und -erstattern vor allem die Kirschessigfliege.

Mit einer Erntemenge von 18.200 t konnten die Zwetschgenanbaubetriebe in diesem Jahr ein viel besseres Resultat als im vergangenen Jahr (+82 %) erzielen. Auch der mittlere Ertrag von 10,8 t/ha lag fast doppelt so hoch (+94 %) wie im vergangenen Jahr und um 19 % höher als im sechsjährigen Mittel. Dagegen schnitten Mirabellen weniger gut ab, die mit 6,1 t/ha zwar einen höheren Ertrag als 2021 erzielten (+8 %), im Vergleich zu den vergangenen sechs Jahren jedoch um 17 % im Ertrag zurückgingen. Die Erntemenge belief sich auf 2.000 t und lag damit 15 % höher als im vergangenen Jahr.