Foto: Piman Khrutmuang/AdobeStock

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Der Negativtrend bei der Verbraucherstimmung hält im Oktober an. Das Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) geht den dritten Monat in Folge zurück und erreicht erneut ein Allzeittief. Der Index befindet sich damit in einem Abwärtstrend, der nach der Verlangsamung im Sommer nun in den Herbstmonaten an Fahrt gewinnt. Es sei zu erwarten, dass sich der Pessimismus der Verbraucherinnen und Verbraucher in den nächsten Monaten negativ auf den privaten Konsum auswirken werde.

Steigende Lebenshaltungskosten und hohe Energiekosten dämpfen die Konsumlaune der Verbraucher demnach erheblich. Ihre Anschaffungsneigung fällt auf einen neuen Allzeit-Tiefststand. Die Konsumzurückhaltung dürfte in den bevorstehenden Wochen und Monaten zunehmen. Statt allerdings mit einer verstärkten Sparaktivität zu reagieren, würden Verbraucher auch vom Sparen Abstand nehmen. Zurückzuführen sei diese Entwicklung auf die angesichts der hohen Inflation sinkenden Einkommenserwartungen. In der Folge verringere sich der finanzielle Spielraum sowohl für Konsumausgaben als auch zum Sparen. Obwohl sich am Arbeitsmarkt bislang keine Eintrübung abzeichnet, blicken Verbraucher pessimistisch auf die Entwicklung ihres verfügbaren Einkommens. Auch ihre Konjunkturerwartungen verschlechtern sich weiter und spiegeln die aktuellen Konjunkturprognosen wider. In den nächsten Monaten rechnen Verbraucher zudem mit zunehmenden Preissteigerungen, während sie Zinssteigerungen für weniger wahrscheinlich halten. Eine Entspannung ihrer wirtschaftlichen Situation erwarten sie in nächster Zeit nicht, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher den Konsum einschränken.
Mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen im russischen Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen der Energiekrise setze die Verbraucherstimmung ihren Sinkflug erwartungsgemäß fort. Steigende Lebenshaltungskosten und die gesamtwirtschaftliche Lage sorgen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern für große Unsicherheit. Die Konsumzurückhaltung werde daher auch in den nächsten Monaten anhalten. War zuvor noch von einem Verharren der Verbraucherstimmung auf niedrigem Niveau bis Frühjahr kommenden Jahres auszugehen, zeichne sich inzwischen weiteres Abwärtspotenzial ab. Bis in das Frühjahr 2023 hinein werde der reale private Konsum voraussichtlich sinken, sodass er auch im nächsten Jahr unter dem Vor-Corona-Niveau liegen dürfte. Inwieweit die schlechte Stimmung auf den Einzelhandelskonsum auch tatsächlich voll durchschlägt, werden die kommenden Monate zeigen, wenn die Verbraucher in der Breite mit hohen Nachzahlungen konfrontiert werden. Aktuell, so der HDE abschließend, sei Geld durchaus noch vorhanden.