Kleinbauern aus Apulien werfen Kirschen auf die Straße, um gegen niedrige Preise zu demonstrieren. Foto: myfruit

Kleinbauern aus Apulien werfen Kirschen auf die Straße, um gegen niedrige Preise zu demonstrieren. Foto: myfruit

Am 31. Mai demonstrierten in Casamassima (Bari) Kirschenproduzenten und beklagten sich über anhaltend niedrige Preise, die sie von Supermarktketten bekommen. Sie leerten z.B. Kisten mit Kirschen vor einem Auslieferungszentrum und städtischen Gebäuden aus und behängten Wände mit Trauerplakaten.

Zudem äußerten die Erzeuger ihren Unmut in zahlreichen Posts in den Sozialen Medien. Der Aktion der Landwirte von Casamassima ging eine Kontroverse voraus, die in den großen nationalen Zeitungen für Schlagzeilen sorgte: Kirschen wurden von einem Produzenten für einen Euro verkauft und von einer Supermarktkette in Mailand für 16 Euro den Verbrauchern angeboten. Betroffen fühlen sich vor allem kleinere Produzenten, die nicht Mitglieder der großen, international agierenden Kooperativen sind. Sie betreiben die Kirschenproduktion auf Flächen von einem bis fünf Hektar häufig als Nebenerwerb. Viele sind auch ältere Menschen, die ihre Rente aufbessern. Die Kleinproduzenten fühlen sich von den LEH-Ketten ausgenutzt und übervorteilt. In der für Kirschen wichtigen Region in Apulien kommt es regelmäßig zu Protesten, da sich an der aus der Sicht der Bauern prekären Lage nichts ändert. Zudem beeinträchtigt in diesem Jahr das schlechte Wetter Mengen und Qualitäten. Der Bürgermeister von Casamassima, Giuseppe Nitti, forderte die Erzeuger in einem Facebook-Auftritt auf, sich zusammenzuschließen und besser zu organisieren, um sich gegenüber professionellen Abnehmern behaupten zu können. Solange jeder Kleinbauer nur für sich kämpfe, ändere sich auch nichts, betonte Nitti. myfruit