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Die deutsche Kirschenproduktion für das dritte Quartal 2021/22 ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen, da die Überschwemmungen zu erheblichen Schäden geführt haben. Wie aus einem Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) hervorgeht, liegen derzeit zwar noch keine verlässlichen Schätzungen der Schäden vor, Branchenquellen erwarten je nach Region allerdings Einbußen von bis zu 50 %.

Regionen mit einem hohen Anteil an abgeschirmter Fläche wie bspw. Niedersachsen/Hamburg und der Bodensee seien weniger betroffen als Regionen mit weitgehend ungeschützten Kirschen wie bspw. Rheinland-Pfalz, der Westen Baden-Württembergs und Sachsen. Eine Reduzierung des Ertrags von mindestens 25 % scheint realistisch und würde eine Produktion von nur 34.000 t bedeuten. Vor den Starkregenereignissen und den Überschwemmungen hatte das Statistische Bundesamt (destatis) die deutsche Kirschenernte auf 45.800 t geschätzt – davon 34.700 t Süßkirschen und 11.100 t Sauerkirschen. Im Jahr 2020 belief sich die Produktion auf 49.990 t (36.797 t Süßkirschen und 13.193 t Sauerkirschen). Während die gesamte deutsche Kirschenanbaufläche dem USDA-Bericht zufolge mit 7.815 ha etwas geringer (minus ein Prozent) als im Jahr 2020 geschätzt wird, hält der Trend hin zu Süßkirschen und weg von Sauerkirschen weiter an. Die Erntefläche für Süß- und Sauerkirschen wird voraussichtlich 6.020 ha bzw. 1.795 ha betragen, gegenüber 6.019ha bzw. 1.870 ha im Jahr 2020. In den vergangenen zehn Jahren hat die Süßkirschenfläche in Deutschland um 13 % zugenommen, die Sauerkirschenfläche ist dagegen um 37 % zurückgegangen.