Thüringens Spargelbauern gehen zufrieden über die Ziellinie

„Es war eine gute Saison“, blickt Jan-Niclas Imholze, Geschäftsführer der Spargelhof GmbH & Co. KG Kutzleben, des mit rund 200 ha größten Spargelerzeugers im Lande, auf die vergangenen elf Wochen zurück. „Zwar kam mit rund 1,2 Mio kg etwas weniger als im Vorjahr auf die Waage, aber anders als in der katastrophalen Hitze-Saison 2018 sind die Preise nicht wegen einer Spargelschwemme zusammengebrochen. Die Qualität war gut. Wir konnten die Nachfrage immer bedienen, hatten aber auch keinen extremen Überschuss.“

Ähnlich ist auch der Saisonrückblick von Karl-Walter Hecht, Vorstandsvorsitzender der Agrargesellschaft Herbsleben AG, die auf rund 100 ha Spargel anbaut und größtenteils bewässern kann: „Es war kein Spitzenjahr, aber deutlich besser als 2018.“

Mit rund derzeit 370 ha Spargelfläche – davon etwa 290 ha Ertragsfläche und 80 ha Junganlagen – ist Summe der Spargelanlagen Thüringens minimal rückläufig gewesen. Mit diesen Größenordnungen zählt der Freistaat zwar zu den kleineren Spargelländern, aber weil das Edelgemüse auf nährstoffreichen Lößlehmböden angebaut wird, gelten die weißen und grünen Stangen aus dieser Region als besonders aromatisch. Mehr noch: Während Thüringen an der gesamten Spargel-Anbaufläche in Deutschland mit 1,3 % nur einen winzigen Anteil hat, liegen die Erträge in den vergangenen acht Jahren regelmäßig 20 % bis 58 % über dem Bundesdurchschnitt.

Über fast der Hälfte der Anbaufläche für Freilandgemüse in Thüringen ziehen sich Spargeldämme. Die Kultur ist im Vergleich der Gemüsearten damit nach wie vor Nummer 1 im Gemüsebau des Freistaates. Während sich die Anbaufläche für Gemüse insgesamt in Thüringen in den vergangenen 15 Jahren fast halbiert hat, blieb der Anbau von Spargel konstant. Ebenso die Anzahl der Erzeuger: 17 Betriebe ernten das königliche Gemüse; in zweien davon wird ökologisch gearbeitet. Das Hauptanbaugebiet für den Spargel ist das Thüringer Becken mit den Standorten Kutzleben und Herbsleben. Aber auch um Gierstädt, Kindelbrück und in Ostthüringen wird die regionale Spezialität erzeugt. mhz