Foto: VSSE e.V./Christoph Göckel

Foto: VSSE e.V./Christoph Göckel

„Diese Erdbeersaison war außergewöhnlich. Der anfänglich hohe Stress und der große Produktionsaufwand wurden wider Erwarten durch eine gute Nachfrage kompensiert“, bilanziert Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE).

In der Pfalz, Hessen und in Baden-Württemberg kam es nur zu wenig Frostschäden bei Erdbeerpflanzen, in Nordrhein-Westfalen sorgten die Eisheiligen dagegen für deutliche Ernteeinbußen. Aufgrund eines zu milden Winters geht die Hauptsaison in Süddeutschland etwas früher zu Ende. Und dann ist da ja auch noch Corona … Dennoch sind die Früchte bei dem ein oder anderen Spezialisten auch noch über die Hauptsaison hinaus zu bekommen. Und in Norddeutschland läuft die Saison noch, sodass von dort Erdbeeren im LEH zu finden sind.
Bedingt durch Covid-19 und die dadurch anfallenden Kosten wie Infektionsschutzmaßnahmen für Erntehelfer-Flüge, zusätzliche Unterkünfte und weitere Sanitäranlagen sowie umfassendere Hygienemaßnahmen stiegen die Produktionskosten. Aber auch die Lohnkosten legten durch die schlechtere Pflückleistung der inländischen Erntehelfer im Vergleich zu ihren osteuropäischen Kollegen deutlich zu. „Insgesamt verlief die Saison aber besser als erwartet. Wir kamen mit der Zahl der osteuropäischen und inländischen Erntehelfer gut zurecht. Auch konnten wir dem Preisdruck gut standhalten“, erklärt Christof Steegmüller, Produzent und Anbauberater in Baden-Württemberg und der Pfalz. Ludger Linnemantöns, Anbauberater aus Nordrhein-Westfalen, betont: „Mit deutlich höheren Kosten konnten wir in dieser Saison recht normal ernten. Die Erntehelfer waren da. Die Hygienekonzepte haben funktioniert. Auch mussten keine Flächen aufgrund von Mitarbeitermangel aus der Ernte genommen werden.“ Die Problematik der Arbeitskräfte sei relativ glimpflich ausgegangen. Die Erzeuger haben es durch die Unterstützung einheimischer Erntehelfer relativ gut hinbekommen. Allerdings waren die Erntemengen in diesem Jahr unterdurchschnittlich. Die Preissituation sei positiv gewesen, resümiert Katrin Hetebrügge, Erdbeeranbauberaterin in Hessen.