Am 25. Mai 2024 findet am Versuchszentrum Laimburg eine Informationsveranstaltung zum Thema „Nicht nur Äpfel: Erdbeere, Kirsche, Minikiwi, Haselnuss, Heidelbeere … Vorstellung verschiedener Obstkulturen“ statt. Die Forschenden des Versuchszentrums zeigen und erklären dabei aktuelle Versuchstätigkeiten zu einer Vielfalt von Obstkulturen.

Untersuchung verschiedener Kirschsorten

Untersuchung verschiedener Kirschsorten

Image: Laimburg Research Center/Ivo Corrà

Ziel der Forschung am Versuchszentrum Laimburg ist es, eine nachhaltige und effiziente Produktion zu etablieren, zu optimieren und Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels zu finden. Zu diesem Anlass sind alle Interessierten eingeladen, die Versuchsfelder des Versuchszentrums Laimburg in Pfatten zu besuchen. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr, so das Versuchszentrum.

In Südtirol sind bereits zahlreiche Kulturen etabliert oder zeigen ein großes Potenzial für einen erfolgreichen Anbau – von Minikiwis bis hin zu Kastanien. Während der Veranstaltung werden die Teilnehmenden von den Forscherinnen und Forschern des Versuchszentrums durch die Felder geführt. Die verschiedenen Arbeitsgruppen des Versuchszentrums entwickeln innovative Lösungen für Herausforderungen im Anbau, wie den Klimawandel, der den Einsatz angepasster Sorten erfordert, die Katalogisierung lokaler Sorten und den Umgang mit Schäden durch externe Einflüsse. Die Forschung der Arbeitsgruppe „Beeren- und Steinobst“ zielt darauf ab, praxisnahe Lösungen und Antworten zu finden, um lokale Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen: Immer mehr Betriebe sind interessiert daran, ihr Angebot zu erweitern und nachhaltige sowie innovative Praktiken einzuführen.

Es werden Führungen durch die Versuchsfelder angeboten, wobei die Gruppen nach Muttersprache aufgeteilt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, verschiedene Sorten von Versuchserdbeeren zu verkosten.

In der wissenschaftlichen Forschung zum Anbau von Aprikosen konzentriere sich das Versuchszentrum Laimburg auf die Entwicklung frühreifender Sorten, die sich für höher gelegene Anbaugebiete bis zu 1.000 m über dem Meeresspiegel eignen. Die derzeitigen Anbauflächen liegen hauptsächlich im Vinschgau, an der orographisch rechten Seite der Etsch, in nördlicher Ausrichtung. Dadurch wird es möglich, die Aprikosenproduktion von Ende Juni bis Mitte August zu optimieren, den Anbau an den Klimawandel anzupassen und qualitativ hochwertige Früchte zu erzeugen.

Mit demselben Ziel arbeite das Forschungsteam auch am Anbau von Haselnüssen und Minikiwis. Diese Kulturen sind derzeit in Südtirol noch wenig verbreitet, könnten jedoch aufgrund ihrer besonderen sensorischen Eigenschaften interessante Nischenkulturen erschließen. Derzeit werden Sortenprüfungen durchgeführt, um die für den Anbau in Südtirol am besten geeigneten Sorten zu ermitteln.

Der Anbau von Süßkirschen ist in Südtirol bereits etwas stärker etabliert und umfasst einige hundert Hektar. Kirschen werden in ganz Südtirol angebaut, von Kurtatsch im Unterland bis zu den Hängen bei Mals im Vinschgau. Seit Jahren führt das Versuchszentrum Laimburg Vergleiche verschiedener Kirschensorten durch und untersuche derzeit mehr als 75 verschiedene Sorten. Im Jahr 2022 wurde auf dem Gelände des Versuchszentrums in Pfatten eine Versuchsanlage für Kirschen angelegt, um die Anpassungsfähigkeit dieser Kultur an das Klima der Tallagen zu prüfen.

Die Kastanie ist mit rund 400 ha Anbaufläche nach dem Apfel und der Weinrebe die drittgrößte Obstkultur Südtirols. Das Versuchszentrum arbeite an der Errichtung eines Kastanienhains zur Sammlung aller interessanten lokalen Sorten und Ökotypen. Gleichzeitig wird an Lösungen zur Bekämpfung eines pathogenen Pilzes geforscht, der für Ausfälle in der Nacherntezeit und während der Lagerung von Kastanien verantwortlich ist.

Die Heidelbeere ist ebenfalls seit Jahrzehnten eine ergänzende Kulturpflanze in den landwirtschaftlichen Betrieben Südtirols und die Nachfrage steigt ständig. Um die Entwicklung und Anpassungsfähigkeit verschiedener Sorten zu beobachten und zu vergleichen, hat das Versuchszentrum Laimburg ein Feld zur Sammlung von Heidelbeersorten am Standort Pfatten eingerichtet. Diese Anlage ermögliche es, das Potenzial des Heidelbeeranbaus im Südtiroler Talboden unter den Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen.

Seit mehr als 40 Jahren führt das Versuchszentrum Laimburg auch Versuche mit verschiedenen Erdbeersorten durch, die sich insbesondere für den Anbau in den Berggebieten Südtirols eignen. Ziel sei es, vielversprechende Erdbeersorten zu identifizieren, die nicht nur an die Bedingungen in Bergregionen angepasst sind, sondern auch hervorragende Qualitätseigenschaften aufweisen.

Zudem werden bei der Veranstaltung auch verschiedene Trauben vorgestellt. Die Forscherinnen und Forscher testen 19 unterschiedliche Sorten auf ihre Anbaueignung. Neben weinbaulichen Merkmalen wie Ertrag und Reifezeit werden in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Lebensmittelsensorik“ des Versuchszentrums Laimburg auch die sensorischen Eigenschaften der Trauben bewertet.