Foto: HLPPhoto - AdobeStock

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Nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungserhebung des Statistischen Bundesamtes wurde die Anbaufläche von Gemüse und Erdbeeren im Freiland im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 % ausgeweitet, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH.

Wird diese Veränderungsrate für die gesamte Anbaufläche von Gemüse im Freiland angesetzt, so dürfte sich diese 2019 auf 130.600 ha belaufen. Auf rund einem Fünftel der gesamten Fläche wird Spargel angebaut. Auf den weiteren Plätzen der flächenmäßig bedeutendsten Gemüsearten folgen Möhren und Zwiebeln. Die größere Anbaufläche und höhere Erträge, gerade bei den Herbstgemüsearten wie Möhren und Kopfkohl lassen eine größere Gemüseernte als im Vorjahr erwarten. Nach Schätzungen der AMI wird die deutsche Freilandgemüseernte 2019 bei rund 3,57 Mio t liegen. Das sind knapp 10 % mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2018 belief sich die Freilandgemüseernte insgesamt auf 3,25 Mio t.

Leichter Rückgang bei den Importen

Nach vorläufigen Angaben blieben die Einfuhren von frischem Gemüse 2019 rund 1 % niedriger als im Vorjahr. Bei den Gemüsearten, die in den größten Mengen importiert werden, gibt es unterschiedliche Entwicklungen. So sind die Einfuhren an Salatgurken leicht gestiegen, während Paprika und Tomaten in geringeren Mengen importiert wurden. Die Einfuhren an Zwiebeln sind um gut 11 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist vor allem auf die erste Hälfte des Jahres zurückzuführen, als die Lagerbestände aus der kleinen Ernte 2018 in Deutschland und auch europaweit frühzeitig geräumt waren. Das machte frühzeitige und umfangreichere Importe als im Jahr zuvor nötig, teilweise wurde dabei auch auf Herkünfte zurückgegriffen, die zuletzt keine Rolle mehr bei den Zwiebeleinfuhren gespielt hatten.

Ausblick 2020


Wie wird es 2020 weiter gegen an den Gemüsemärkten? In der Regel ist das eine Frage der Witterungsbedingungen. Aktuell sieht es aber so aus, als ob die rein pflanzenbaulichen Themen kurz- und mittelfristig in den Hintergrund rücken. Politische Forderungen und die Wahrnehmung durch die Gesellschaft sind Herausforderungen, die 2020 zu meistern sind. Bei aller Notwendigkeit, Umwelt und Natur mit all ihren Komponenten zu schützen, schießen manche Forderungen doch schlichtweg über das eigentliche Ziel hinaus. Eine Reduktion von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und Kunststoffen ist schön und gut. Aber werden die Verbraucher dann auch Gemüse kaufen, dass von Unterernährung und/oder Krankheitsbefall gezeichnet ist? Und wie viele Nahrungsmittelverluste werden in Kauf genommen, um auf Verpackung verzichten zu können? Nachhaltige Verpackungen werden also eines der großen Themen 2020 sein. Das European Packaging Forum am 14. Mai 2020 bietet eine geeignete Plattform, um sich mit dem Thema Verpackung auseinander zu setzen.

AMI