„Das gelingt uns mit dem 'Aktionsprogramm Biologische Landwirtschaft 2023' im Rahmen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik“, betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Zum Aktionsprogramm gehört u.a. die Unterstützung der Green Deal-Ziele, die Berücksichtigung der Maßnahmen des EU-Bioaktionsprogrammes, die Umsetzung der Bio-Verordnung 2018/848 wie auch die Steigerung der Nachfrage nach Bio-Produkten, teilte das Bundesministerium Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft.

„Laut dem EU-Bio-Aktionsplan sollen die Bioflächen in Europa bis 2030 auf 25 % ausgeweitet werden. Mit mehr als 26 % Fläche und 22 % der Betriebe in Biolandwirtschaft haben wir diesen Zielwert schon erreicht. Wir streben den Ausbau bis 2027 auf 30 % an und nehmen damit weiter eine Vorreiterrolle in Europa ein“, so Totschnig. Der Weg dorthin führe über die neue Gemeinsame Agrarpolitik, in der die biologische Produktion eine wichtige Rolle spiele. Dafür stehen Unterstützungsmaßnahmen im Ausmaß von rund 550 Mio Euro jährlich zur Verfügung. Zudem wird Bio auch wieder als eigene Maßnahme im Umweltprogramm ÖPUL bestehen.
„Mehr als zehn Prozent der gekauften Lebensmittel sind bio. Wir beobachten, dass Konsumentinnen und Konsumenten diesen Produkten trotz allgemein gestiegener Preise die Treue halten. Wer regional kauft, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe, schützt die Umwelt durch kürzere Transportwege und die Wertschöpfung bleibt im Land“, appelliert der Landwirtschaftsminister.

„Die Biolandwirtschaft ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung der Klima- und Biodiversitätsziele des Green Deals. Es gilt sie entsprechend kontinuierlich zu stärken und auszubauen. Das erfordert den abgestimmten Einsatz eines Bündels an unterschiedlichen Maßnahmen und Instrumenten. Das Bio-Aktionsprogramm spricht viele dieser Instrumente an und leistet so einen wesentlichen Beitrag, um Bio auf nationaler Ebene weiterzuentwickeln und die Bio-Vorbildrolle innerhalb Europas zu erhalten. Als Bio-Verband ist es uns ein Anliegen zur Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen des Bioaktionsprogramms beizutragen - von Beratungs- und Bildungsangeboten für Bäuerinnen und Bauern bis hin zur Information der KonsumentInnen über die Vorzüge der Bio-Landwirtschaft für Umwelt und Gesellschaft“, betont BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann.
„Der Umsatz mit Biolebensmitteln liegt in Österreich trotz allgemein hoher Teuerung mengenmäßig weit über dem Vergleichszeitraum 2019 und 2020, und nur marginal hinter dem Rekordumsatzjahr 2021. Dass Biolebensmittel in Österreich in Zeiten der Teuerung einen derart stabilen Absatz vorweisen ist neben dem hohen Umwelt- und Qualitätsbewusstsein der Österreicher und anderen Faktoren auch auf die Maßnahmen des Bioaktionsprogramms zurück zu führen. Diese Arbeit gilt es nun konsequent fortzusetzen, um Marktstabilität zu erhalten und das im Bioaktionsprogramm begrüßenswerter Weise gesetzte Ziel von 35 % Bioanteil bis 2030 zu erreichen. Da auf dem Weg dorthin laufende Evaluierungsmaßnahmen erfolgen, um gegebenenfalls Maßnahmen nachbessern zu können, bin ich sehr optimistisch, dass wir das Ziel gemeinsam meistern werden“, so Grabmann.

'Wir wollen, dass unsere Biobauern ihre Höfe weiterhin ökologisch bewirtschaften können. Es muss ganz zentral im Fokus des Bio-Aktionsprogramms stehen, die Märkte in Europa bzw. Österreich genau im Auge zu behalten bzw. in alle Überlegungen einzubeziehen, insbesondere, wenn es um das Thema Bioflächenausweitung geht. Das Wichtigste für Biobauern und Versorgungssicherheit ist ein ausgewogener Dreiklang aus Angebot, Absatz und nachweisbarer Nachhaltigkeit, wie im EU-Bio-Aktionsplan vorgesehen', so Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.